Medokt purpureus

Medokt purpureus, volkstümlich auch Purpurmantel-Medokt genannt, ist eine mittelgroße, freischwimmende Art aus der Gruppe der Medokten, die in den küstennahen Freiwasserzonen Oktoniens anzutreffen ist. Auffällig ist die dunkelpurpurne Pigmentierung der Glocke mit kräftigen Punktstrukturen und ein leicht gekräuselter Saum.

Morphologie

M. purpureus erreicht einen Glockendurchmesser von etwa 15 cm. Die Glocke ist kräftig gewölbt, purpurn bis dunkelrot gefärbt und mit dichten Reihen wulstiger Pigmentpunkte übersät. Der Rand ist stark gefältelt und mit feinen, kontraktilen Muskelringen unterlegt, die ein charakteristisches Zusammenziehen des Saums ermöglichen. Darunter hängen dichte Bündel korter, knotig verdickter Tentakel, die eine körnige Oberflächenstruktur aufweisen.

Verbreitung und Habitat

Die Art lebt überwiegend pelagisch in ruhigeren Wasserschichten von 5 bis 15 Metern Tiefe, bevorzugt in Bereichen mit hohem organischem Planktonaufkommen. Dort bewegt sie sich in kleinen Aggregationen, die lose über weitere Distanzen verteilt sein können.

Funktion im Ökosystem

M. purpureus ist spezialisiert auf die Bindung und Neutralisierung gelöster reduzierter Stickstoffverbindungen (wie Ammonium und Aminreste), die in nährstoffreichen Küstenbereichen durch Zersetzungsprozesse freigesetzt werden. Über spezifische Enzymkomplexe in den Tentakelknoten werden diese Verbindungen in weniger reaktive Formen überführt und später als schwach organische Flocken ausgeschieden, die sedimentieren und von Bodenmikroben weiter verarbeitet werden.

Verhalten

Die Art zeigt ein langsames, pulsierendes Schwimmverhalten. Bei steigenden Konzentrationen bestimmter Stickstoffverbindungen richten sich die Tentakel stärker radial aus und ihre knotigen Enden schwellen leicht an, um die Kontaktfläche für chemische Reaktionen zu maximieren. Bei mechanischen Reizen zieht M. purpureus den Saum der Glocke abrupt zusammen, was ein ruckartiges Abwärtsbewegung verursacht.

Wissenschaftliche Bedeutung

Aufgrund ihrer Rolle in der Bindung und Verlagerung von reduzierten Stickstoffverbindungen wird M. purpureus in Untersuchungen zur Stickstoffdynamik und Mikrozonierung in oktonischen Lagunensystemen eingesetzt. Ihre Tentakel liefern Material für enzymatische Analysen zur Umwandlung organischer Stickstoffkomplexe.

Foto: Lisa Erikson, Institut de Biologíe Marine