Heroes del Espacio

Einer meiner Lieblingsfilme, die leider nie gedreht wurden: Heroes des Espacio, ein geflopter Science Fiction irgendwo aus Lateinamerika in den 70ern.

Rechts im Bild: Regisseur Carlos Ramírez, der das Weltraumspektakel inszenierte. Dank eines reichen Geldgebers (das war er nach dem Film nicht mehr) war er in der Lage, ein Traumprojekt umzusetzen. Das Geld ging hauptsächlich für Kostüme und Kulissen drauf. Aufgrund der im Film dargestellten Geschlechterrollen geriet der Film im streng katholischen Südamerika stark in Kritik und wurde ein Flop.
Für das Design der „Pulpos espaciales“ zuständig: Carlos Hernández. Links: Seine Schwester María González, die eine Nebenrolle spielte.
Die Besatzung der „Estrella Valiente“
Dem Filmdreh gingen unzählige Konzeptstudien von Künstlern aus Ramírez‘ Umfeld voraus.
In einer kleinen Nebenrolle erscheint der berühmte bolivianische Philosoph und Absurdist Francisco González.

„¡Prepárense para la aventura más emocionante del año con ‚Héroes del Espacio‘! Dirigida por el renombrado Carlos Ramírez, esta épica de ciencia ficción nos lleva a un futuro donde mujeres valientes lideran la galaxia. En un universo amenazado por temibles pulpos espaciales, un grupo de heroínas intrépidas se embarca en una misión para salvar a la humanidad. Con astucia, fuerza y coraje, enfrentarán a los invasores en batallas llenas de acción y suspenso. ¿Podrán estas guerreras espaciales superar los desafíos y restaurar la paz en el cosmos? No se pierdan ‚Héroes del Espacio‘, un viaje intergaláctico de empoderamiento y aventura, ¡ahora en su cine más cercano!“

„Get ready for the year’s most thrilling adventure with ‚Heroes of Space‘! Directed by the renowned Carlos Ramírez, this sci-fi epic takes us to a future where brave women lead the galaxy. In a universe threatened by fearsome space octopuses, a group of daring heroines embarks on a mission to save humanity. With wit, strength, and courage, they will confront the invaders in action-packed and suspenseful battles. Can these space warriors overcome the challenges and restore peace in the cosmos? Don’t miss ‚Heroes of Space‘, an intergalactic journey of empowerment and adventure, now at your nearest cinema!“

Originalankündigung des Filmes
„Las Hermanas Sánchez“ waren damals als singende und tanzende Zwillingsschwestern bekannt auf den Bühnen das Landes und hatten auch einen Auftritt im Film.

Ein Artikel über den Film, der 1984 im amerikanischen Magazin American Cinephile erschien:

Rediscovering ‚Héroes del Espacio‘: A Lost Gem of 70s Cinema

Magazine: American Cinephile, August 1984

In the late 1970s, a film was made in South America that, for many years, remained a hidden gem known only to a few ardent cinephiles. That film is „Héroes del Espacio.“ Recently rediscovered, it’s a film that demands a closer look, not just for its artistic merit but for the intriguing story behind its creation.

Directed by Carlos Ramírez, a name not widely recognized outside of a handful of cinema circles, „Héroes del Espacio“ was a film far ahead of its time. Set in a futuristic world where women were the dominant force, the film boasted of lavish costumes and elaborate sets, a rarity for its time and geography.

The story behind its funding is as captivating as the film itself. Enter Alexander Cunningham, a wealthy heir known for his extravagant lifestyle and a keen interest in the arts. Cunningham, a figure of intrigue and mystery, was said to have a close, albeit discreet, relationship with Ramírez. Though nothing was ever confirmed, whispers in the industry often hinted at more than a professional partnership between the two.

Cunningham’s investment in „Héroes del Espacio“ was not just financial; it was a passionate venture. He hired a renowned fashion designer and a team of skilled seamstresses to create the film’s futuristic costumes, a decision that significantly elevated the film’s visual appeal. These costumes were not just garments; they were a bold statement of avant-garde artistry, blending traditional South American styles with a futuristic vision.

However, the lavish spending on costumes and sets meant compromises elsewhere. Professional actors were replaced with amateurs, an ironic twist for a film that visually paralleled some of the biggest blockbusters of the era. This decision, while financially necessary, added a raw, unpolished charm to the film, something that has endeared it to modern audiences.

The film was a financial failure upon its release, largely misunderstood by audiences of its time. But today, „Héroes del Espacio“ stands as a testament to the passion and vision of its creators. It’s a film that captures the essence of an era – both in its audacious storytelling and in the complex, hidden relationships that fueled its creation.

„Héroes del Espacio“ is more than just a rediscovered movie; it’s a piece of cinematic history that reminds us of the power of vision, creativity, and perhaps, the complexities of human relationships that often drive the creation of art. For those who have yet to see it, this film is a must-watch, a spectacular journey into a world that, in many ways, was too visionary for its own time.

(Die hervorgehobenen englischen und spanischen Texte hatte dankenswerterweise ChatGPT erfunden, die Bilder wurden mit Stable Diffusion XL 1.0 generiert.)

So tun als OB

Zur Oberbürgermeisterinnenwahl in Stuttgart habe ich für Dora eine fiktive Wahlkampagne inklusive politischem Programm erstellt: dorastuttgart.wordpress.com

Aufgrund mangelnder europäischer Staatsbürgerschaft trat sie letztendlich doch nicht an. Sie hätte der Stadt sicherlich gut getan.

Radikale Empathie!

Unter meiner alternativen Identität Dora Asemwald habe ich folgenden Beitrag geschrieben. Das Video, die Illustrationen und das Logo habe ich erstellt. Für die Aufnahme ich habe ich Bass gespielt.

„Jetzt oder nie –Radikale Empathie!“ Das war der Slogan der „Bewegung für Radikale Empathie“, die 1970 in Stuttgart gegründet wurde. Das Künstlerkollektiv Jean&Claude hatte im Rahmen der Ausstellung „Die Banalität des Guten“ die Geschichte der Bewegung dokumentiert. Kurz darauf entdeckte ich, dass die Radikale Empathie auch meinen Vater in den 70ern bewegte:

Ein radikal empathisches Fundstück versteckte sich in der Fotokiste meiner Eltern. Ein radikal empathisches Protestplakat! An der Wand eines Proberaumkellers. Davor die Krautrock-Band „Blönd“, bei der mein Vater Peter in den 70ern Synthesizer spielte.

Blönd von links nach rechts: Peter Asemwald: Synthesizer, Gesang • Wolf Krautter: Bass, Synthesizer, Gesang • Kuno Proklow: Gitarre, Synthesizer, Gesang

„Die Leute von der Bewegung für Radikale Empathie kannten wir aus der Stuttgart Kunstszene“, erzählte mein Vater, “Wir haben damals gerne bei Happenings gespielt. Wolf, der Bassist, war damals politisch recht aktiv und hat sich der Bewegung angeschlossen. Da kamen wir auf die Idee, einen Song für die Bewegung zu schreiben. Den haben wir dann sogar aufgenommen und als Single veröffentlicht. Das war kein Hit, hat aber total Spaß gemacht“

In den Untiefen seines Kellers kramte mein Vater die Single hervor. Und er hatte sogar noch die originalen Bänder aus dem Studio. Als veritabler Elektronikmessie hatte er sogar noch eine funktionstüchtige Bandmaschine, mit der wir das Lied digitalisiert haben.

Ich habe mithilfe eines Freundes ein Musikvideo in Anlehnung an das Cover der Single gebastelt, damit man diese schöne Lied zeitgemäß verbreiten kann. Radikale Empathie kommt nie aus der Mode!

Die Single ist aus dem Jahr 1976, also fast so alt wie ich. „Kurz davor brachte Kraftwerk ihre Platte ,Radio-Aktivität‘ raus. Die hat uns total umgehauen. Wir wollten auch so was machen.“, erzählte mein Vater.


Links

Die Banalität des Guten auf Facebook

Bewegung für Radikale Empathie auf Facebook

Blönd auf Facebook


 

Blönd

Blönd wurde 1971 von Peter Asemwald, Wolf Krautter, Kuno Proklow und der Schlagzeugerin Annette Pilz in Stuttgart gegründet. Inspiriert durch Bands wie Can und Neu! spielten sie Krautrock. Als 1975 Annette Mutter wurde, verließ sie die Band. Die Suche nach einer Nachfolge gestaltete sich schwierig. Als sie Ende des Jahres zum ersten Mal die neue Platte von Kraftwerk „Radio-Aktivität“ hörten, beschloss Blönd, auch den Schritt zum Elektropop zu gehen. Elektroingenieur-Doktorand Peter Asemwald beschäftigte sich derzeit sehr stark mit elektronischer Klangsynthese und experimentierte mit einem modularen Analogsynthesizer, für den er einen Sequenzer konstruierte. Daraus entstand die Idee, den Beat elektronisch zu erzeugen. Auf der Empathie-Single haben sie dies zum ersten mal ausprobiert.

Die im Eigenverlag produzierte Single wurde hauptsächlich unter Anhängern der Bewegung für Radikale Empathie und der Stuttgarter Kunstszene verbreitet. Darüber hinaus erlangten sie wohl keine Bekanntheit. Auch die Radios ignorierten die Single. Mit einer Ausnahme: Der 1976 gegründete zürcher Piratensender „Wellenhexe“ spielte angeblich die Single des öfteren. Der Sender beschäftigte sich mit Themen der Frauenbewegung wie Gleichheit der Geschlechter. Das legt nahe, dass sie Verbindungen zur Bewegung für Radikale Empathie hatten.

1978 stieg Wolf Krautter bei Blönd aus, um sich mehr seinem außerpolitischem Engagement der BRE zu widmen woraufhin sich Blönd auflöste.


Bewegung für Radikale Empathie

Die beiden Stuttgarterinnen Dominique Brewing und Anja Haas haben die Geschichte der Bewegung für Radikale Empathie dokumentiert. Ich zitiere hier ihre Arbeit direkt, um einen Einblick zu vermitteln:

„Zu Beginn der 1970er-Jahre im süddeutschen Raum gegründet, macht die Bewegung für Radikale Empathie (BRE) bis heute auf Missstände aufmerksam und bemüht sich um die Stärkung der Gesellschaft durch Empathie. Zunächst als Gegenentwurf zur Roten Armee Fraktion konzipiert, setzt die BRE seitdem mithilfe von Aktionen, Flugblättern und anderem friedlich ein Zeichen gegen Hass. Die BRE greift dort an, wo sie gesellschaftsrelevante Themen erkennt, und geht wachsender Wut und Angst auf den Grund. In respektvollem Austausch soll sich wieder einander angenähert werden, anstatt sich in blindem Hass voneinander zu entfernen. Darauf wurde bislang vor allem durch zahlreiche Demonstrationen und Aktionen für mehr Toleranz und ein friedliches Miteinander aufmerksam gemacht.“

„Joachim Unland, Monika Seller und andere gründeten im Frühjahr 1970 die Bewegung für Radikale Empathie in Stuttgart. Unland (*1941) hatte sich zunächst bei der RAF engagiert, sich allerdings nach deren Radikalisierung von ihr distanziert. Andere spätere Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands hatten einen ähnlichen Hintergrund oder waren bereits bei Studentenprotesten aktiv gewesen. Sie einte die Wahrnehmung der Gesellschaft, in der sie Werte wie Toleranz zusehends verkümmern sahen, sowie das Bestreben zur friedlichen Lösung von Missständen. So formierten sie sich zur BRE und definierten in einem Gründungsmanifest ihre Leitmaximen: Mut, Empathie und Respekt. Als erste öffentlichkeitswirksame Aktion gilt die Demonstration zur Stärkung der Frauenrechte im Dezember 1973. Die Demonstration mit 480 Teilnehmenden gilt als geschichtsträchtig, da – im Gegensatz zu vergleichbaren Aktionen – hier sowohl Frauen als auch Männer Seite an Seite für die Gleichstellung der Geschlechter demonstrierten. Berühmt wurde der Slogan „Jetzt oder nie – Radikale Empathie“, der bis heute oft verwendet wird.“

Barba

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Profilbild von Barba, 10. November 2011

Ich gratuliere heute Barbara Foret zu ihrem 44. Geburtstag. Erfunden habe ich sie am 10. November 2011, da ich ein Seminar zum Thema Social Media für Kulturmanager gemeinsam mit Volker Simon leiten sollte. Anhand ihres Profils auf diversen Plattformen konnte ich praktische Tipps geben, wie man am besten Kultur über digitale Medien verbreitet. Barba, die virtuelle Kulturmanagerin, habe ich sofort ins Herz geschlossen, weshalb sie auch heute noch ein virtuelles Leben führt und sich auch ab und zu mal zu Wort meldet. Freundet euch mit ihr auf Facebook an!

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Barba im April 2013.

Barba wurde am 16. Mai 1969 in Lausanne geboren.

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